China. Was für ein Erlebnis. Was für eine Konzertreise!!!!!!!
Es blieb kein Auge trocken! Lachen und Weinen zu jeglicher Stunde.
Los ging es mit Air China vom Frankfurter Flughafen nach Beijing. Zunächst: alles bestens, aber dann kam das Wasser: die Bordküche lief aus. Mit teilweise nassen Füßen passierte man ernste maskierte chinesische Beamten um sich dann nach 8,5 stündigen Flug hungrig und mit müden Knochen zum Bus zu begeben.10 min nach Abfahrt hielt dieser mitten auf der Autobahn, die Tür wurde geöffnet und nach einigem hin und her unserer chinesischen Betreuungsmannschaft (in China wird immer diskutiert, geredet, gestikuliert) wurde uns ein Lunchpaket gereicht: Kentucky Fried Chicken: extra hot.
Nein, obwohl die Zeichen sich himmelschreiend auf uns nieder stürtzten, wir haben sie nicht erkannt.
Kurz gesagt, es war alles andere als eine Butterfahrt.
Die Busse wurden zu unsere 2.Heimat. Leider waren sie meistens ungeheizt, was einem morgens um 5 uhr nicht gerade erfreut.
Die Flugzeuge waren da schon besser ausgestattet. Aber das
ewige 4:30 uhr aufstehen, mindestens 1 std Busfahrt zum nächsten Flughafen, 2 std Fliegen, wieder 1-2 std Busfahrt zur nächsten Spielstätte, einchecken im Hotel (9 an der Zahl und alle schick), 1-2 Std schlafen (!!!), snacken, Konzert (jippiieeee),
Essen, Fußmassage (falls ich die Augen noch offen halten konnte), nachts um 1 wieder den Koffer packen und um 5 uhr wieder den Weckruf abwehren.........!!?!
Ganz ehrlich, ich habe nicht so viel von China sehen können, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Außer Singen, Essen, Schlafen, auf die Gesundheit achten, gab es so gut wie keinen Spielraum für mich, auf Erkundungstouren zu gehen.Trotzdem, es war großartig! Heia!
Wir hatten 11 Konzerte in 9 Städten:
Binzhou, Dongying, Jinan, Taizhou, Taiyuan, Hangzhou, Huizhou, Fujian und Shanghai.
Wir reisten, 56 an der Zahl,
die Kammerphilharmonie Leipzig,
Dr.Michael Köhler und Elahiu von Erlenbach (2 Dirigenten !),unser Konzertmeister Stephan Knies, mein sehr geschätzter Sängerkollege Michael Berning und meine Wenigkeit durch die Provincen von Shandong, Jiangsu, Shanxi, Zhejiang, Guangdong, Fujian bis nach Pudong in Shanghai.
Wir traten auf in eiskalten Versammlungshallen, dröhnenden Turnhallen, Parteizentralen, vom feinsten ausgestatteten Theatern und Konzertsälen. Ein Saal größer als der andere. Man war direkt enttäuscht, fiel die Zuschauerzahl unter 1500! Die Chinesen sind ein sehr aufmerksames und begeisterungsfähiges
Publikum! Jedes Bühnengeschehen wird registriert, kommentiert und wenn für gut befunden mit stürmischen Beifall belohnt.
Man muß sich das nur einmal vorstellen:
Man tritt auf vor 3500 Menschen, singt,
daß es einem selbst zum Himmel hebt,
endet im hohen C und wird enthusiastisch
gefeiert....trotz aller Strapazen, man wird geradezu süchtig danach.
Es war für mich eine so große Freude mit so liebenswerten Kollegen zu musizieren!
An alle die mitgewirkt haben, noch einmal:
ein ganz dickes Dankeschön für die gute Zusammenarbeit, unseren Teamgeist,
das gemeinsam geteilte Leid unserer vergossenen Tränen und nicht zu vergessen,die Übermacht unseres Lachen!
Denn Gelacht wurde, und das nicht wenig!
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Beate Schnaithmann (Samstag, 26 Juni 2010 01:29)
Hallo Catrin,
keine Ahnung, auf welchen verschlungenen Wegen mein Shanghai-Pudong-Bild zu Dir egfunden hat :-) Fühle mich geehrt, es ganz offiziell irgendwo wiederzufinden!
Hoffe, dir geht es gut und Du hast den abenteuerlichen Jahresstart gut überstanden!
Viele Grüße aus Luzern,Beate